Abstract:
Sie Autorin verifiziert in ihrem Beitrag die im Namen der Konferenz enthaltene These, aus der der vorliegende Bericht folgt. Indem sie die einzelnen möglichen Bezeichnungen der Musterminderheit erörtert, stellt sie diese der realen gesellschaftspolitischen Situation der Sorben gegenüber. Die Aussage über eine Mustersituation ist nach Meinung der Autorin insbesondere schwierig, wenn man die uneinheitliche (innere und äussere) politische Lage der einzelnen Gruppen der Sorben in Betracht zieht. Das betrifft die Existenz zweier Normen der Literatursprache, die konfessionelle Teilung, die Unterschiede zwischen der Situation der Dörfer und Städte, die Zugehörigkeit zu zwei deutschen Bundesländern (Probleme der Koordination der Kultur- und Bildungspolitik). Die Autorin schätzt ein, dass dafür, um als ein Muster zu gelten (z.B. für andere Minderheitenvölker), sich die Sorben zu wenig aktiv um die sog. Revitalisierung der Sprache bemühen, indem sie nur defensive Methoden anwenden und übermässig die Traditionen, darunter die Folklore, in den Vordergrund stellen.